Mittig in der Turmfront liegt das größte und repräsentativste Portal der Kirche. Das außergewöhnlich breite, vierfach gestufte, spitzbogige Westportal. Es war Ein- und Ausgang bei besonders festlichen Anlässen, etwa Einzügen und Prozessionen. Im Alltag betraten die Kirchenbesucher das Gebäude eher durch die Seitenportale. Es fällt auf, dass die Quader des Portalgewändes besonders sorgfältig behauen wurden. Das unterscheidet das Westportal vom später vermauerten Portal auf der Südseite, dessen äußerer Spitzbogen deutlich in der Südwand sichtbar ist.
Auch durch die Größe der Steine hebt sich zumindest die äußere Portalrahmung des Westportals deutlich vom Mauerwerk der Turmfront ab. Über dem heutigen Bodenniveau sind es in der Bogenlaibung auf jeder Seite zehn große Quader, die den äußeren Bogen bilden. Während die breiteren Fugen des Mauerwerks der Wände mit Steinbruch ausgezwickelt sind, bleiben zwischen den akkurat behauenen Quadern des Gewändes nur sehr schmale Fugen, und Auszwickelungen mit kleinen Steinen waren kaum notwendig. Die Oberflächen der Quader wurden zu glatten Flächen behauen. Der Schlussstein im Scheitel des zweiten Bogens von außen ist besonders aufwändig gearbeitet. Hier wurde an der Unterseite des Quaders die Spitze des Bogens sauber eingearbeitet. Die Gewände der inneren Bögen weisen im senkrechten unteren Bereich hochrechteckige, stehende Quader auf.
Die neugotische zweiflüglige Tür des Portals stammt aus dem 19. Jahrhundert. Die Füllungen der hölzernen Türflügel sind mit in die Höhe gestauchten Vierpässen dekoriert. Zu überlegen wäre, ob das Portal vielleicht ursprünglich einen hölzernen Kämpfer und ein dadurch von den Türflügeln abgesetztes, besonders gestaltetes Tympanonfeld besessen haben könnte. Ob das jetzige Bodenniveau innen und außen am Portal dem ursprünglichen entspricht oder im Laufe der Jahrhunderte Veränderungen erfuhr, wäre noch durch Untersuchungen bei der Sanierung zu klären.